Am 4 September 2012 besuchte der GL-Kurs von Herrn Bald ein Stück Geschichte des Ruhrgebiets – die Zeche Zollern im Dortmunder Norden.
Wir trafen uns zunächst an der U-Bahn Haltestelle Stadthaus um zur Zeche Zollern zu gelangen. Nach einer ca. 40 minutigen Bus- und Bahnfahrt waren wir angekommen, jedoch zehn Minuten zu früh. Die meisten nutzten diese Zeit um etwas zu Essen bzw. zu Trinken, oder um Bilder vom Innenhof der Zeche und den Fördertürmen zu machen. Der Innenhof der Zeche ist sehr durchdacht gebaut wurden, die Zeche sollte eine Art Vorzeige Zeche sein, um viele reiche Interessenten anzulocken um in diese und andere Zechen zu investieren.
Der Hof gleicht dem einer Burg, er ist groß hat einen großen Garten bzw. einen kleinen Park, hat zwei Wege, auf denen Autos fahren konnten. So gelangten die Interessenten durch den Eingang direkt vor ihr Wohnhaus. Die Zeche Zollern zählt daher zu den schönsten Zechen des Ruhrgebietes.
Um punkt zehn Uhr wurde uns der Eingang geöffnet, wir gingen durch die Eingangshalle direkt auf den Hof zu. Wir setzten uns auf eine Treppe, dort warteten wir auf Herrn Bald und Herrn Franke, der mitgekommen ist.
Nachdem Herr Bald den Eintritt gezahlt und alles geklärt hat, kam er wieder, jedoch nicht allein, sondern mit einer Mitarbeiterin des Museums, Sarah. Sie stellte sich uns zunächst vor und erklärte uns dann welche Bedeutung der Kohleabbau für Dortmund und das Ruhrgebiet hatte und was für eine Geschichte speziell die Zeche Zollern hat. Im Ruhrgebiet wurde schon sehr lange Kohle abgebaut, dies hatte jedoch sehr viel kleiner Ausmaße als heute. Im 9ten Jahrhundert wurde die erste Kohle in England abgebaut. Später war es hier in Deutschland so, dass ein Bauer einen kleinen „Pütt“ hatte. Nach einiger Zeit haben z.B. fünf Männer an einem größeren Loch gearbeitet um Kohle zu gewinnen. Erst ab dem 19 Jahrhundert begann die industrielle Kohleförderung. Im Jahre 1850 gab es bereits 300 Zechen in Deutschland.
Anschließend wurden wir und Kleingruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhielt Aufgaben zu einem bestimmten Thema wie z.B. Ausbildung im Bergbau, Sicherheit- Heute und Früher, Hygiene usw. Hierzu mussten wir dann auf dem Gelände der Zeche und teilweise auch außerhalb in der Zechensiedlung recherchieren. So verglichen wir z.B. die Architektur der Häuser in der Zechensiedlung, untersuchten die verschiedenen Lampenmodelle der Bergleute (gerade die alten Lampen waren ganz schön schwer!) oder beschäftigten den Bergwerksunglücken auf Zeche Zollern. Zum Glück waren das nicht allzu viele, trotzdem starben auf der Zeche insgesamt mehr als 150 Bergleute. Im Vergleich zu anderen Zechen ist dies aber noch immer eher wenig, so starben z.B. am 19 August 1893 in der Zeche Kaiserstuhl in Dortmund bei einer Schlagwetterexplosion 62 Personen und 4 Jahre später wieder 20 Personen in derselben Zeche. (Ein Schlagwetter, bezeichnet ein Bergmann die Luft, in dem Bau, wenn der Methangehalt 5-15 Prozent beträgt, denn dann reicht nur ein Funke aus um eine Explosion herbeizuführen.) Heute ist der Beruf in Deutschland zwar recht sicher, in anderen Teilen der Welt wie z.B. in China oder anderen Entwicklungsstaaten ist Sicherheit, ein mangelnder Faktor. Deshalb starben früher in China mehr Bergmänner als in Deutschland und heutzutage ist es immer noch so.
Nach 45 Minuten Arbeit, trafen wir uns wieder und gingen fast mit der ganzen Klasse auf einen der beiden Fördertürme, da eine Gruppe noch nicht alle Aufgaben gelöst hatte. Kurz darauf trafen wir uns alle wieder und gingen zu der Waschkaue, der Ort wo sich die Bergmänner warmduschen und umziehen konnten. Sarah zeigte uns was ein Bergmann früher trug und erklärte uns sie Bedeutung der Kleidungsstücke. Ein Bergmann hatte früher immer ein Halstuch dabei, damit er sich wegen der Zugluft nicht erkältet. Auch waren die Helme anders, sie bestanden aus Leder und waren deshalb nicht so widerstandskräftig wie die Helme heutzutage.
Zum Schluss dürften wir uns noch eine Zeit alleine auf dem Gelände der Zeche umsehen und u.a. die Sonderausstellung zur Zwangsarbeitern im Bergbau, welche im Krieg eine große Rolle spielte besuchen. Danach gingen zusammen zur Bushaltestelle und fuhren nach Hause.