Am Sonntag, den 3.11.2019, trafen sich 24 Schüler*innen der Q1 und Q2 unserer Schule und Frau Golek, Frau Rüffin und Frau Fehrmann am Dortmunder Flughafen, um nach Krakau, Polen, zu fliegen. In Krakau angekommen fuhren wir direkt weiter nach Oswiecim. Am Nachmittag besuchten wir zunächst das jüdische Zentrum, das sich in der einzug erhaltenen Synagoge befindet. Dort erfuhren wir mehr über das Leben und die einzelnen Schicksale vieler Juden in Oswiecim und Umgebung.

Am Montag besuchten wir das ehemalige Stammlager Auschwitz, dort wurden wir durch die Baracken und Ausstellungen geführt. Es war ein sehr emotionaler, aber auch schockierender Besuch für viele von uns. Wir hatten zwar schon oft im Unterricht über die Taten gesprochen, doch an dem Ort zu stehen, wo all diese schrecklichen Dinge passiert waren, ging vielen von uns sehr nah. Am Nachmittag sahen wir eine sehr beeindruckende Ausstellung des Künstlers Marian Kołodziej, welcher als junger Mann nach Auschwitz deportiert wurde. Viele Jahre nach seiner Befreiung fing er an, seine Erinnerungen in Bildern zu verarbeiten. Seine Bilder zeigen die schrecklichen Dinge, die die Häftlinge erlebt haben, auf eine sehr bewegende Art und Weise. Die Bilder werden heute in einem Kloster ausgestellt.
Am Abend kamen wir alle zusammen, um in einem Gespräch unsere Eindrücke und Gefühle zu teilen.
Am Dienstag besuchten wir das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz Birkenau. Während der Führung durch das Lager wurden wir uns erneut der schrecklichen Ausmaße bewusst. Jedoch wurde auch jedem einzelnen klar, diese schrecklichen Taten dürften niemals in Vergessenheit geraten.
Nach dem Besuch in Birkenau fuhren wir zurück zum Stammlager und hatten dort die Möglichkeit uns mit einigen Länderausstellungen auseinanderzusetzen. Diese befassen sich mit dem Schicksal und der Geschichte der Menschen aus den Ländern, aus denen Deportationen stattfanden.
Am Abend hielten wir eine kleine, eigene Gedenkfeier vor dem Stammlager ab, welche von vier Schülern organisiert wurde.
Am Mittwochmorgen fuhren wir zurück nach Krakau. Dort wurden wir durch das ehemalige jüdische Viertel Krakaus und die Altstadt geführt. Am Donnerstag besuchten wir das Museum in der ehemaligen Oskar- Schindler-Fabrik.Hier erfuhren wir, wie das Leben in Krakau während der Besetzung durch die Nationalsozialisten aussah, auch das Arbeitszimmer von Oskar Schindler ist dort im Original erhalten. Nachmittags hatten wir die heute immer selten werdende Gelegenheit zu einem Zeitzeugengespräch. Die Zeitzeugin war eine Frau, welche im Krakauer Ghetto geboren wurde, später aber mit ihrer Mutter fliehen konnte. Die Geschichte der Frau war genauso beeindruckend wie erschreckend.
Am Freitag, den 5.11.2019, flogen wir mit vielen neuen Eindrücken und vielen verschiedenen Gedanken zurück nach Dortmund.

Die Fahrt nach Polen lässt einen ganz neuen Blickwinkel für uns alle zu. Wir hatten die Möglichkeit, die Dinge, über die wir schon so oft im Geschichtsunterricht geredet hatten, mit eigenen Augen zu sehen. Diese Fahrt hat uns die Schwere der Taten aufs Neue verdeutlicht und uns in unserem Willen gestärkt, alles dafür zu tun, damit so etwas Schreckliches nie wieder auch nur ansatzweise passieren kann.