Unsere Philosophiefachschaft

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 ch „Praktische Philosophie“ wird von der Jahrgangsstufe 5 bis zur Jahrgangsstufe 9 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium unterrichtet und ist ein obligatorisches Wahlfach für 

Das Fach „Praktische Philosophie“ wird von der Jahrgangsstufe 5 bis zur Jahrgangsstufe 9 am Käthe-Kollwitz-Gymnasium unterrichtet und ist ein obligatorisches Wahlfach für Schülerinnen und Schüler, die nicht am evangelischen und katholischen Unterricht teilnehmen wollen. In der gymnasialen Oberstufe können die Schülerinnen und Schüler das Fach „Philosophie“ belegen, das auf eine Erweiterung und Vertiefung der philosophischen Inhalte ausgerichtet ist.

Womit beschäftigt sich das Fach „Praktische Philosophie“?
Wie ist die Welt entstanden? Was ist der Sinn des Lebens? Was passiert nach dem Tod?  Was ist Lüge? Was ist Wahrheit? Wer bin ich? Wie sehen mich die Anderen? Was ist Freundschaft? Wann ist der Mensch frei? Gibt es die richtige Religion? Welche Antworten geben Religionen auf diese Fragen? Wann ist der Mensch frei? Was bedeutet Vernunft? Warum stelle ich mir all diese Fragen? Denken Tiere auch? Darf man Tiere essen? Wie verändert uns die Technik? Wie verändern wir die Umwelt? Macht Geld glücklich? Was ist Glück überhaupt?

Jeder Mensch ist philosophisch. Und vielleicht unterscheidet uns gerade dies von den Tieren. Wir schauen zurück und denken an morgen, wir planen unser Leben und es kommt doch immer wieder etwas dazwischen, wir zweifeln, sind unsicher, suchen Antworten auf „große Fragen“. In einem bekannten Roman gibt es einen denkenden Computer, der die Antwort auf alle Fragen hat: „42“ lautet seine Antwort. Im Unterricht der Praktischen Philosophie wollen wir uns mit dieser Antwort nicht begnügen, sondern verstehen, warum wir uns diese Fragen überhaupt stellen und dadurch uns Menschen – und dadurch – andere Menschen (auch anderer Kulturen) besser verstehen. Wir wollen verstehen, warum wir so denken wie wir denken. Wir wollen verstehen, was Denken bedeutet – über das Denken nachdenken.

Das Besondere des Schulfachs Praktische Philosophie:
Wir diskutieren über alle möglichen Themen, die unser Leben und unseren Alltag betreffen:
Gott, Welt, Geschlechterrollen, Liebe, Tod, Sex, Sinn und Sinnlosigkeit, Pflicht, Krieg, Internet, Religion, Fremdenfeindlichkeit, Sport, Moral, Gewalt, Zukunft, Spaß, Kosmos, das Ich (und Über-Ich), das Du, Wahrheit, Kunst, Gefühle, Grenzen, Freundschaft, Hass, Glück, Gewissen, Logik, Konkurrenz, Staat, Demokratie, Menschenleben, Zweifel, Freiheit, Frieden u.v.m.
Allerdings geht es nicht darum einfach nur zu reden, sondern den Dingen auf den Grund zu gehen. Und dies geht nur über…

die sieben Fragenkreise

  1. Die Frage nach dem Selbst
  2. Die Frage nach dem Anderen
  3. Die Frage nach dem guten Handeln
  4. Die Frage nach Recht, Staat und Wirtschaft
  5. Die Frage nach Natur, Kultur und Technik
  6. Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Medien
  7. Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn

Das Oberstufenfach „Philosophie“ knüpft an das Fach „Praktische Philosophie“ der Sekundarstufe I an und ist in der gymnasialen Oberstufe ein obligatorisches Wahlfach zu den Fächern „katholische Religion“ und „evangelische Religion“. Die Schülerinnen und Schüler haben außerdem die Möglichkeit in der Abiturprüfung schriftlich bzw. mündlich geprüft zu werden.

Themen des Fachs „Philosophie“
Fragen, die den praktischen Horizont alltäglich brauchbarer Techniken und Wissenschaften übersteigen, sind das Geschäft der Philosophen und auch derjenigen Schüler/innen, die sich in der Oberstufe wahlweise damit auseinandersetzen. So geht es im Philosophie-Curriculum um den Menschen, sein Selbstverständnis und sein Handeln, Werte und Normen, Gesellschaft und Staat, die Erkenntnis, die Wissenschaft und ihre Grundlagen. Dabei zeigt sich ein besonderer Zug der Philosophie in ihrer  „Metaposition“: Das scheinbar Selbstverständliche wird in Frage gestellt – und dann sogar diese Frageposition durchleuchtet. In der Wissenschaftstheorie will man nicht nur etwas wissen, sondern sogar, welche Geltung diese vermeintliche Wissen dann beanspruchen darf. In der Ethik wird der Frage nachgegangen, ob es allgemeinverbindliche Grundsätze des Handelns gibt – und welche Rolle sie gesellschaftlich oder auch für das individuelle Leben spielen (sollen). Die Anthropologie ergründet das Bild, das wir uns von uns selber machen – und die Auswirkungen, die sich daraus ergeben.

Solch eine Disziplin ist vermutlich noch eher als die Religion berufen, eine Position gegenüber Zumutungen religiöser Vereinnahmungen zu begründen, denn sie ist nicht parteiisch oder beruft sich auf göttliche Offenbarungen, sondern arbeitet „mit Hausmitteln“: Was sagt uns der Verstand, die Vernunft, das Gewissen? Dabei entwickeln wir eine streitbar-argumentative Kultur des Sich-gegenseitig-Ernstnehmens, der Achtung, aber auch der intellektuellen Anstrengung, und dabei spielt auch eine wichtige Rolle, was – insbesondre in der abendländischen Philosophiegeschichte – bereits gedacht worden ist. Das ist nicht einfach, es erfordert das (Ein)Üben, die Arbeit an den Begriffen, den angemessenen Umgang mit Gedanken und  gebildeten Theorien: Es ist gewissermaßen die Kunst des Denkens, um die es geht, und sie benötigt einen offenen Geist, der nicht einfach voreiligen Identifikationen und Parteinahmen stattgibt. Sie benötigt aber auch den Mut, sich für bestimmte Standpunkte zu entscheiden, sie zu verteidigen, solange man sie für richtig hält – um sie aber dann auch zu ändern, wenn sich überzeugend deren Unzulänglichkeit herausgestellt hat.

Philosophie kann uns vor den Verführungen falscher Vernunft bewahren, die Plausibilität eigener Gedanken durchleuchten und – last but not least – als schöne Gedankenkunst auch Freude bereiten. Ein bisschen von diesem allen haben wir uns auch im Philosophie-Unterricht in der Oberstufe des KKG vorgenommen.